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Schlaganfallzentrum

Wir gehören zur Klinik für Neurologie

Unser Profil
Wir sind für Sie da

Zeit ist Hirn und jede Minute zählt: Bei einem akut aufgetretenen Schlaganfall prüfen wir unmittelbar, ob eine Auflösungstherapie (Lyse) durchgeführt werden kann, die bis viereinhalb Stunden nach Beginn der Symptome möglich ist. Außerdem erfolgt sehr rasch die weitere Diagnostik zur Erkennung der Schlaganfall-Ursache und der Risikofaktoren für weitere Schlaganfälle. Dabei kooperieren wir eng mit den Kardiologen, Gefäßchirurgen, Diabetologen, Radiologen und anderen Fachrichtungen.
Gleichzeitig beginnt die Frühtherapie durch das interdisziplinäre Expertenteam (Comprehensive Stroke Unit).

Unsere Leistungen Die Reha beginnt so früh wie möglich

Unsere speziell geschulten Pflegenden in der Stroke Unit orientieren sich an dem Behandlungskonzept nach Bobath. Dieses System wird vom ganzen Team bei allen pflegerischen Maßnahmen (Betten, Waschen, Lagern) angewendet. Dabei steht die Schulung der Wahrnehmung der betroffenen Körperseite im Mittelpunkt, es werden pathologische Bewegungsmuster abgebaut und physiologische Abläufe verstärkt.

Die wichtigsten Ursachen des Schlaganfalls sind ein Gefäßverschluss oder eine Gehirnblutung. Die Symptome auf einen Blick:

  • Taubheitsgefühl/Lähmung einer Körperseite, schiefer Mund
  • Sprach- oder Sprechstörungen, Schluckstörung
  • Unkoordinierte Bewegungen, Gangunsicherheit
  • Akuter Drehschwindel, Übelkeit, starke Kopfschmerzen
  • Desorientiertheit, Bewusstlosigkeit
  • Sehstörungen, Doppelbilder
  • Die Therapie beginnt, auch wenn der Patient noch bettlägerig oder schläfrig ist
  • Fördern und Aktivieren der betroffenen Seite
  • Bewegungsstraining ist entscheidend für den Erfolg der motorischen Rehabiliation
  • Schulung der Orientierung am eigenen Körper und im Raum
  • Auseinandersetzung mit der Schwerkraft, Verbesserung der Rumpfstabilität und Koordination
  • Gleichgewichtsschulung, Tonusregulation, Wiedererlernung von Bewegungen/Handlungen im Alltag

Die neuropsychologische Diagnostik dient dazu, nicht so offensichtliche Schäden nach dem Schlaganfall frühzeitig zu erfassen, damit die notwendige Rehabilitation individuell gestaltet werden kann. Untersucht werden die Bereiche Aufmerksamkeit, Konzentration, Gedächtnis, Sprache, Wahrnehmung, räumlich-konstruktive Fähigkeiten und exekutive Funktionen sowie allgemeine intellektuelle Fähigkeiten wie Schreiben, Rechnen, logisches Denken. Auch die psychische Verfassung des Patienten spielt eine Rolle, zum Beispiel Ängste und drepressive Verstimmungen. Hier wird eine Unterstützung bei der Krankheitsverarbeitung angeboten

Das Ziel der Ergotherapie ist die Wiedererlangung bzw. Erhaltung größtmöglicher Selbstständigkeit im Alltag und die Verbesserung der Lebensqualität. Die Therapie ist gerichtet auf:

  • Schulung der Wahrnehmung - Erkennen von Gegenständen, Erfassen von Zeit, Raum und Personen
  • Anbahnung von normalen, physiologischen Bewegungsabläufen
  • Erlernen von Kompensationsmechanismen
  • Verbesserung von Grob- und Feinmotorik
  • Hirnleistungstraining (Konzentration, Merkfähigkeit, Gedächtnis)
  • Training von Alltagsaktivitäten mit dem Ziel der Selbstständigkeit (Waschen, Duschen, Zähneputzen, Haarekämmen, An- und Auskleiden, Frühstückstraining)

Nach umgehender Diagnostik durch erfahrene Sprechwissenschaftler und Logopäden, bei Bedarf ergänzt durch Endoskopie und Röntgenuntersuchung, beginnt unmittelbar die individuelle Therapie. Ziele sind die Verbesserung der Kommunikationsfähigkeit zur Teilhabe am sozialen und gesellschaftlichen Leben sowie problemloses und selbständiges Essen und Trinken.
Schwerpunkte sind u. a. Übungen
•    zum Verstehen von gesprochener und geschriebener Sprache
•    zu Wortfindung, Satzbildung und flüssigem Ausdruck
•    zum Schreiben und Lesen
•    zu Wahrnehmung, Atmung, Gesichts- und Mundmotorik
•    zur Verbesserung von Stimmgebung, Aussprache, Sprechmelodie, Redefluss
•    zum Training von Kauen und Schlucken
Es bestehen Kontakte zur Selbsthilfegruppe Aphasie Gera und zum Dysphagienetzwerk Thüringen

Der Sozialdienst stellt für den Patienten und seine Familie das Bindeglied zwischen der Krankenhaus- und der weiterführenden Behandlung im Anschluss an den Aufenthalt dar.

  • Organisation einer medizinischen Rehabilitation und der Wiedereingliederung ins Erwerbsleben
  • Information, Beratung und Organisation bestimmter Hilfsmittel
  • Vermittlung und Beratung zu ambulanten Betreuungsmöglichkeiten oder Pflegeheimaufnahmen
  • Beratung zu Schwerbehindertengesetz und Betreuungsverfahren, zu Patientenverfügung und Vorsorgevollmacht

Der FAST-Test:
Schnell einen Schlaganfall erkennen!

Bitten Sie die betroffene Person
Face (Gesicht): zu lächeln. Hängt ein Mundwinkel herab?
Arms (Arme): die Arme nach vorne zu heben, Handflächen nach oben.
Speech (Sprache): einen einfachen Satz nachzusprechen.
Wenn der Betroffene mit einer dieser Aufgaben Probleme hat, besteht der Verdacht auf einen Schlaganfall. 
Time (Zeit): Es zählt jede Minute. Wählen Sie sofort den Notruf 112!
 

Comprehensive Stroke Unit Wir verlieren keine Zeit für Ihre Rehabilitation

In der so genannten Comprehensive Stroke Unit (Erweiterte Schlaganfallstation) werden Diagnostik und Therapie im Akutstadium des Schlaganfalls mit der frühen Mobilisation und Rehabilitation kombiniert. Studien zeigen, dass so das Risiko sinken kann, an einem Schlaganfall zu versterben. Wesentlich mehr Patienten erlangen ihre Selbstständigkeit wieder, weniger Patienten müssen in ein Pflegeheim entlassen werden.

Physiotherapie
Logopädie
Ergotherapie

Ambulanzen und Öffnungszeiten Wir freuen uns auf Sie

Allgemeiner Kontakt
Sekretariat Elke Zimmermann
Telefon 0365 828-1788
Fax 0365 828-4502
E-Mail elke.zimmermann@srh.de
Adresse Straße des Friedens 122, 07548 Gera
Klinik für Neurologie

Mechanische Thrombektomie
So fangen wir die Blutgerinnsel ein

Lange Zeit galt die Gabe eines gerinnselauflösenden Medikaments, die so genannte Thrombolyse, als die einzige Therapie. Doch seit wenigen Jahren praktizieren unsere Ärzte auch die mechanische Gerinnselentfernung. Vor allem bei großen Blutpfropfen, die sich in einer größeren Arterie befinden, wenden wir die Thrombektomie zusätzlich zur Lysetherapie an. Über die Leiste wird ein flexibler Katheter in das betroffene Hirnareal geführt. Das verstopfende Gerinnsel können wir absaugen oder wir fangen es mit einem feinmaschigen Netz ein, dem so genannten Stent-Retriever, den wir wie eine Reuse hinter dem Pfropfen entfalten. So kann das Gerinnsel schonend entfernt werden. Ist die Blutbahn wieder frei, zeigt sich die Wirkung schnell. Das Verfahren ist Teamarbeit von Neurologen, Radiologen und Anästhesisten und nur in spezialisierten Kliniken möglich.

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